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Die Quellen der Götter ...
In den Gemarkungen Wollborn und Stockwiesen befindet sich das Kerngebiet der Wasserversorgung für die Verbandsgemeinde Annweiler. Alleine aus dem Gebiet Stockwiesen kamen früher 7 Quellbäche herab, die zusammen mit der Hoffmannsquelle, dem „Runden Brunnen“ und der Herrenquelle allesamt den Klingbach speisen. Das Wasser, kristallklar und inmitten einer traumhaften Natur - im antiken Griechenland wären dies zweifellos "die Quellen der Götter" gewesen. Nicht zuletzt trägt eine den Namen "Herrenquelle", weil die früheren Herren der Burg Lindelbrunn vorzugsweise nach dem Wasser dieser Quelle verlangten. Auch hier, in einem der letzten Refugien für unser Grundwasser, ist der Vogelschutz Gossersweiler e.V. aktiv. Er pflegt seit Jahren eine Bachpatenschaft für den Wasserlauf links des Weges vom Friedhof Gossersweiler durch die Gebiete Wollborn und Heiligenborn. Dieser Wasserlauf nimmt zuerst das Wasser der Hoffmannsquelle auf. Die Hoffmannsquelle gilt als Heimstätte für Hunderte von Feuersalamandern, die von hier aus den Bachlauf entlang wandern und sich dann im ganzen Gebiet verteilen. Auch Ringelnattern, Gelbbauchunken und Molche aller Art, sind hier zu finden. Nicht zuletzt auch deshalb ist die Vegetation am Bachlauf daher recht dicht und wird auch bewußt so belassen. Sie spendet den Tieren Schatten und gibt ihnen vielfältige Versteckmöglichkeiten. Auf dem weiteren Weg fließen noch diverse andere Quellen zu, bevor der Bachlauf in der Gemarkung Heiligenborn aus einem großen Rohr in das eigentliche Klingbachbett mündet. Hierzu gehören die Quellen aus den Stockwiesen, das Wasser aus den Quellen des „Runden Brunnens“ und auch eine Quelle, die seit vielen Jahren unter der Wurzel einer alten Eiche aus dem Boden austritt. Von Hans Haber liebevoll befestigt, haben sich Quellwasser und Eiche wohl arrangiert und vertragen sich offensichtlich ganz hervorragend.
An der Grenze der Gemarkungen Wollborn/Stockwiesen, pflegt der Vogelschutz Gossersweiler e.V. seit ca 1972 den sogenannten „Runden Brunnen“. Dies ist ein Quellgebiet, in dem innerhalb eines Wasserloches von ca 3m Durchmesser bis zu 7 Quellen aktiv sprudeln, so daß man sie sogar sehen kann – jedenfalls meistens. So weit bekannt, ist dies die einzige Stelle in diesem Gebiet, an der Quellen in einem Wasserloch sichtbar aus der Erde heraus sprudeln. Auch hier finden sich teilweise bis zu 200 Feuersalamander ein – Gelbbauchunken, Libellen, Gelbrandkäfer und vielerlei andere Amphibien und Insekten leben an und in diesem wertvollen Biotop. Im Interesse der Tiere wird der „Runde Brunnen“ daher auch erst in der Zeit von Ende Juli bis Anfang August und dann auch nur im Randbereich der Quelle gemäht, um den Laich und die Brut der Tiere nicht zu zerstören; 2010 haben dies die Vogelschützer Hans Haber sowie Jakob und Paul Wiedemann übernommen. Außer den üblichen Pflegearbeiten mußte dieses Jahr – wieder einmal - der Ablaufkanal hergerichtet werden. Doch mit der Geschichte des „Runden Brunnens“ und des gesamten Gebietes ist auch ein Leidensweg verbunden. Holztransporter und landwirtschaftliche Fahrzeuge zerstören regelmäßig die Randbefestigung wie auch den Wasserauslauf, also jenen Zulauf vom „Runden Brunnen“ zum Klingbach. Anfang der 90er Jahre wollte Paul Wiedemann dieses Quellgebiet für den Vogelschutz Gossersweiler e.V. kaufen, jedoch hat die Eigentümergemeinschaft dies verweigert. Zwischenzeitlich hat Paul Wiedemann jedoch Generalvollmacht für die Pflege dieses wertvollen Biotopes erhalten und eine Hinweistafel wird zukünftig Wanderern und interessierten Menschen Informationen bieten. Vor einigen Jahren führte die Verbandsgemeinde Annweiler in unmittelbarer Nähe Bohrungen für einen Tiefbrunnen durch. Danach versiegten schlagartig die meisten Quellen dieser hochsensiblen Region. Durch den massiven Einsatz von Paul Wiedemann, Hans Haber und dem damaligen Förster Armin Osterheld, mußte die Verbandsgemeinde die Nutzung des Brunnens anpassen. Aber dennoch haben sich die Quellen der Umgebung erst nach und nach und ganz langsam wieder zu aktiven Wasserspender zurückentwickelt und manch eine Quelle blieb auf ewig versiegt. Diese und ähnliche Vorfälle zeigen, wie hochsensibel das Gleichgewicht im Ökosystem unseres Grundwasserkreislaufes ist und wie gut der Mensch beraten ist, von solchen Ökosystemen seine Finger wegzulassen. Doch Dank des unermüdlichen Einsatzes von Menschen wie Paul Wiedemann und seinen Mannen können Wanderer und Radfahrer auch heute noch durch eines der am besten geschützten und naturbelassensten Gebiete der Südpfalz gehen und eine Lebensvielfalt genießen, wie man sie sonst nur noch selten findet. Und wer weiß - vieleicht findet ja auch einmal jemand den Olymp der Pfalz.
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Gut zu sehen: das aufsteigende Wasser von 2 sprudelnden Quellen Sie haben sich gut arrangiert - die Quelle und die alte Eiche. Direkt unter der Wurzel tritt das Wasser aus und dabei steht der Baum auch noch an einem Hang. völlig unscheinbar und doch ist dieses "Wasserloch" etwas ganz Besonderes. Die einzige Stelle, an der das Wasser sichtbar sprudelnd aus der Erde kommt. Ein Indikator, ob noch Wasser kommt, sind die Fadenalgen, die sich in der Strömung bewegen. |
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